Ja, ich weiß, es ist schon März. Und ja, ich kann es auch kaum erwarten bis es ein bisschen freundlicher, grüner und bunter wird. Aber leider ist mit den ersten Sonnenstrahlen nicht automatisch regionales Frühlingsgemüse verfügbar, man kann natürlich die Zeit mit Importen überbrücken, heute möchte ich euch aber trotzdem das Wintergemüse Rote Bete ans Herz legen, weil es so wahnsinnig vielseitig ist, man die extra Portion Gemüse gut in einem Gericht verstecken kann und weil sie auch sehr günstig ist (siehe Beweisfoto vom Markt).
Die Rote Bete (Beta vulgaris vulgaris var.) gehört zu den Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae) und ist mit dem Mangold und der Zuckerrübe verwandt. Ihre rote Farbe erhält sie durch das Betanin. Der sorgt auch dafür, das nach dem Verzehr von Rote Bete sich der Urin rötlich färben kann. Rote Bete regt die Darm- und Leberfunktion an und wirkt blutreinigend und blutbildend. Allerdings ist beim Verzehr von Roter Bete Vorsicht geboten bei Menschen, die zu Steinleiden, wie Nierensteine und Gallensteine, neigen, da sie eine nicht unerhebliche Menge an Oxalsäure enthält. Außerdem kommt es bei der Roten Bete zu Nitratansammlungen, so dass es sich hier auf alle Fälle lohnt Bio-Produkte zu kaufen, da diese aufgrund des Verzichts auf Mineraldünger deutlich geringere Nitratrückstände aufweisen.
An dieser Stelle ein kleiner Hinweis zu Nitrat. Nitrat per se ist nicht gefährlich wird aber im Körper zu Nitrit umgewandelt. Nitrit stört den Sauerstofftransport im Blut, das vor allem für Säugling sehr gefährlich sein kann. Außerdem kann Nitrit mit Aminen (beispielsweise aus Fleisch) zu Nitrosaminen reagieren, die als krebserregend gelten. Nähere Informationen zu Nitrat/Nitrit hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zusammengestellt.
Zurück zur Roten Bete. Die Hauperntezeit von Roter Bete ist zwischen September und November, da sie sich aber sehr gut einlagern lässt (ohne Blätter und in einem feuchten Erdkeller im Sand), ist sie bis in den März hinein auf den Wochenmärkten erhältlich. Frische Rote Bete gibt es dann bereits wieder im Mai. Früher wurden die Blätter der Roten Bete auch als Spinatersatz verwendet, hier eignen sich vor allem die frischen zarten Blätter als Teil einer Salatmischung, also auch zum rohen Verzehr.
So richtig beliebt ist sie ja nicht, die Rote Bete. Meist kennt man sie auch nur als süß-sauren eingemachten Salat. Als frisches Gemüse kauft man sie selten, weil sie lange gekocht werden muss und wenn man keinen Schnellkochtopf besitzt, riecht nach 45 Minuten die ganze Wohnung etwas muffig. Allerdings kann man Rote Bete auch vorgekocht kaufen, das spart viel Zeit, in Bio-Qualität ist das dann aber auch nicht all zu günstig (2,99 € für 500 g). Alternativ zu Schnellkochtopf/Topf kann man auch nicht all zu große Rüben im Backofen bei 200°C ungeschält ca. 45 Minuten weich backen. Hat man einmal die Rote Bete weichgekocht, kann man sie vielfältig weiterverarbeiten. Zum Beispiel zu einer schnellen Rote Bete Suppe. Rote Beete harmoniert sehr gut mit Meerrettich, weshalb ich euch die Rote Bete Suppe mit Meerrettich-Dill-Joghurt ans Herz legen möchte.
Rezept Basis Rote Bete Suppe mit Meerrettich-Dill-Joghurt
ca. 500 g vorgekochte Rote Bete in Würfel geschnitten
1 Zwiebel, geschält und in Würfel geschnitten
1-2 Knobaluchzehen, geschält und kleingehakt
2 EL Olivenöl
ca. 500 ml Gemüsebrühe
Pfeffer & Salz
ca. 100 g Sojajoghurt
Saft einer halben Zitrone
1 EL frischer Dill
1/2 TL Tafelmeerrettich
So wird´s gemacht
In einem Topf die zwei Esslöffel Olivenöl erhitzen und die Zwiebel und den Knoblauch hinzufügen, kurz anbraten bis die Zwiebel glasig wird, Vorsicht das der Knoblauch nicht verbrennt. Rote Bete hinzufügen, umrühren und ca. zwei Minuten mit anbraten, dann mit Gemüsebrühe ablöschen, so dass die Rote Bete knapp bedeckt ist. Auf kleiner Stufe ca. zehn Minuten kochen. Währenddessen die Zutaten für den Meerrettich-Dill-Joghurt in einer Schüssel zusammenrühren und beiseite stellen. Topf vom Herd nehmen und mit einem Pürierstab oder in der Küchenmaschine zu einer cremigen Suppe verarbeiten, eventuell etwas Gemüsebrühe oder Wasser hinzufügen bis sie die gewünschte Konsistenz erhält. Anschließend mit Pfeffer und Salz abschmecken. Fertig. Die Suppe in einer Schale mit den Meerrettich-Dill-Joghurt servieren.
Diese Basissuppe kann man nun als Vorsuppe servieren oder für eine vollwertige Mahlzeit mit verschiedenen Komponenten garnieren wie Beluga-Linsen, Kichererbsen oder angebratenen Tofu. Die Basissuppe hält sich ca. zwei bis drei Tage im Kühlschrank und kann dann auch als Basis für eine Sauce genommen werden, beispielsweise Udon-Nudeln mit Rote Bete Suppe, Räuchertofu und gerösteten Sesam, eine sehr leckere Kombination.
Zum Abschluss noch ein paar weitere Ideen, was man mit der Roten Bete alles so anstellen kann:
Rote Bete in veganen Schokocupcakes! Geniale Idee, das Rote Bete Püree sorgt hier für eine tolle, weiche, Cupcake-Konsistenz, probiert Minimalistbaker´s Vegan Chocolate Cupcakes.
Rote Bete kann man auch roh essen, besser natürlich, wenn frisch geerntet, aber dieses Rote Bete-Mouse von Green Kitchen Stories schmeckt nicht nur zu Ofengemüse, sondern auch auf frischem Brot.
Apropo Ofengemüse: Rote Beete im Ofengemüse schmeckt super lecker und sogar auch für ein bisschen Farbe auf dem Teller!
Ich wünsch euch ein schönes, sonniges und vor allem leckeres Wochenende. Falls ihr weitere Rezeptideen mit Rote Bete habt, teilt sie doch in den Kommentaren.