Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie eine Chicoréepflanze aussieht? Ich muss ehrlich gestehen bis vor kurzem habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Beim Schreiben dieses Artikels habe ich aber Gartenbücher und alte Unihefter gewälzt und siehe da: Das ist ein ausgeklügeltes System mit der Herstellung von Chicorée, mich hat es ein wenig an Kulturchampions erinnert.
Wintergemüse Chicorée – frischer Salat auch im Winter
Der Chicorée stammt von der Wegwarte ab und gehört zu der Familie der Korbblütler.
Um den weiß-gelben Chicorée aus dem Supermarkt zu erhalten, erntet man die drei bis sechs Zentimeter dicken Pfahlwurzeln der Wurzelzichorie Anfang Oktober bis Anfang November. Die Blätter werden entfernt und die Wurzeln in Stiegen gesetzt und lichtdicht verpackt. Nach drei bis vier Wochen können die weißen Chicorée-Sprosse geerntet werden. Mit dieser Methode erhält man von November bis März einen frischen, knackigen Wintersalat. Durch die Dunkelheit entstehen die bleichen, weiß-gelben Sprosse. Ist es nicht komplett dunkel, wird er Chicorée grün und auch bitterer.
Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist der Chicorée ein wertvolles Gemüse, weil er den Ballaststoff Inulin enthält. Dieser fördert die Darmgesundheit, denn Inulin wird am liebsten von den guten Bakterien, wie Bifidobakterien oder Lactobacillen, „verspeist“ und dadurch wird deren Wachstum unterstützt und gleichzeitig das der bösen Bakterien unterdrückt. Inulin wirkt hier, wissenschaftlich ausgedrückt, als Präbiotica.
Gebratener, marinierter Chicorée mit Couscoussalat
Außer als knackigen Salat kann man den Chicorée auch als gedünstetes oder gebratenes Gemüse verzehren. In Deutschland ist das nicht so verbreitet, deswegen stelle ich euch heute ein einfaches Rezept vor: Für eine Person, in 30 Minuten auf dem Teller und extra Salat für die nächste Mittagspause. Hier gelten also nicht die typischen Ausreden wie: „Für mich alleine lohnt sich das Kochen nicht“ oder „Für´s kochen habe ich keine Zeit!“. Los geht´s!
Zutaten
150g Couscous
100g Rote Linsen
1 Chicorée, gewaschen und längs geviertelt
1 kleine Zwiebel, geschält und in Würfel geschnitten
1 Knoblauchzehe, geschält und in Würfel geschnitten
1 Möhre, gewaschen und geputzt und in Streifen geschnitten
1 rote Paprika, gewaschen und geputzt und in Würfel geschnitten
1 Stange Bleichsellerie, gewaschen und dünne Stücke geschnitten
4 EL Olivenöl
2 EL Rotweinessig
1 TL Agavendicksaft (oder Süßungsmittel nach Wahl)
1 EL Dill (tiefgefroren oder frischen Dill)
Pfeffer&Salz
So wird´s gemacht
Ca. 200 ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Linsen hineingeben, bei niedriger Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen, dann die Möhren und den Sellerie hinzufügen und weiter 5 Minuten kochen lassen. Währenddessen den Couscous in eine Schüssel geben und mit 190 ml kochendem Wasser übergießen, ziehen lassen. Die Marinade für den Chicorée aus 2 EL Olivenöl, 1 EL Rotweinessig, 1 TL Agavendicksaft und den Knoblauch in einer kleinen Schale mischen und beiseitestellen. In einer heißen Pfanne den Chicorée ohne Fett von einer Seite ca. drei Minuten anbraten, wenden und mit der Marinade übergießen und Zwiebel hinzufügen, weiter anbraten, so dass sich die Marinade reduziert und der Chicorée ein wenig weich wird. Zum Couscous 2 EL Olivenöl, 1 EL Rotweinessig sowie Pfeffer und Salz hinzufügen, alles gut durchmischen. Anschließend den Paprika und Dill unterheben. Die Linsen-Möhren-Selleriemischung vom Herd nehmen und ebenfalls zum Couscous geben und gut durchmischen, nach Bedarf nachwürzen. Zum Schluss den Couscoussalat mit dem Chicorée auf einem Teller anrichten, fertig! Guten Appetit.
Hinweis: Der Couscoussalat ist etwas reichlich bemessen, Reste können im Kühlschrank aufbewahrt werden und am nächsten Tag mit frischen Feldsalat oder Chicorée als Salat verzehrt werden.